Was ist mit dem "Rest" der (noch) nicht vermiedenen/vermeidbaren CO2-Emissionen?


Ausschließlich emissionsfreie erneuerbare Energieträger statt der Verbrennung CO2-emittierender Brennstoffe - wie schön wäre es, wenn wir das in unserem Alltag schon heute alle umfassend realisieren könnten. Leider aber erlauben es die konkreten Lebensverhältnisse den meisten von uns noch nicht, so konsequent zu handeln. Wer seine frühere CO2-Bilanz um 30 oder gar 50 % durch Emissionsvermeidung via Verhaltensänderungen und den Einsatz neuester Technik reduziert hat, hat dafür schon sehr viel Einsatz bringen müssen. 100 % Emissionsreduktion für das eigene Handeln ist allein über diesen Weg z.Zt. noch für kaum jemanden erreichbar.

Man kann sich damit begnügen. Aber dann wird man die Aussage akzeptieren müssen, dass man persönlich mit der Rest-Emission von in der Regel mehr als 50 % weiterhin zur Verstärkung des Klimawandels beiträgt - allerdings auf niedrigerem Niveau als bisher.

Oder man sorgt dafür, dass die wegen der (noch) nicht vermiedenen CO2-Emissionen zu erwartende potentielle Klimaschädigung so schnell wie möglich wieder kompensiert und damit aufgehoben/neutralisiert wird. Das ist möglich zum einen durch eine entsprechend dimensionierte Emissionsvermeidung an anderem Ort (z. B. durch die Mitfinanzierung eines Projektes zur Gewinnung erneuerbarer Energie), also durch technische Kompensation. Ebenso ist eine biotische Kompensation möglich (aus ökologischen Gründen der technischen vorzuziehen; Begründung): Es wird irgendwo auf der Erde eine zusätzliche Aufforstung veranlasst, deren Fläche so zu bemessen ist, dass die neu wachsenden Bäume nach z. B. 10 Jahren eine CO2-Menge der Luft entzogen haben werden, die der zu kompensierenden CO2-Emissionsmenge entspricht. (Die vorhandenen Wälder der Erde entziehen der Luft aktuell etwa ein Viertel der globalen durch Energienutzung und Waldzerstörungen verursachten CO2-Emissionen. Ohne Wälder wäre der Klimawandel noch vielmals dramatischer!) Für beide Wege, den technischen wie den biotischen, sollten Projekte gewählt werden, die nach hohen bis höchsten Qualitätskriterien umgesetzt werden.

Klimaneutral handeln heißt, die klimatischen Lebensbedingungen auf der Erde nicht durch die Verursachung von zusätzlichen CO2-Emissionen weiter zu gefährden - zumindest gemäß der Nettorechnung. Erreichbar ist klimaneutrales Handeln in der Regel nur durch die Kombination von Vermeiden und Kompensieren. Dabei sollte das Verhältnis der beiden Handlungsvarianten so gestaltet werden, dass mit den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln in jedem Fall Klimaneutralität erreicht und zugleich dabei so viel wie möglich über den Vermeidungsweg realisiert wird.

Anregungen zum Aspekt Emissionsvermeidung finden Sie auf der Seite So wird's konkret.

Nähere Informationen zum Thema Kompensation und zu Kompensationsanbietern finden Sie unter Anbieter biotischer Kompensation bzw. Anbieter technischer Kompensation.